Nachdem ich mein Handy dann (zum zweiten Mal) ersetzt bekommen hatte haben wir uns in einem erstaunlich ruhigen Campground bei Cairns für eine Nacht eingebucht. Im krassen Gegensatz zu Neuseeland hatten wir quasi die komplette Anlage für uns und konnten am nächsten Tag vor der Fahrt nach Port Douglas auf Empfehlung der Rezeptionistin in den Crystal Cascades plantschen gehen. Da man im Norden Australiens das Meer tunlichst vermeiden soll war es super endlich wieder ins Wasser zu springen (und saukalt).
Wildcampen mit Ausblick
Die knappe Stunde Richtung Port Douglas ist das Wetter dann auch endgültig wieder aufgeklart und wir konnten die größtenteils direkt am Meer entlang führende Strecke genießen und mittag im Sonnenschein machen (und fast verbrennen). Hatte ich mir Port Douglas aus welchen Gründen auch immer als verranzte Hafenstadt vorgestellt, so wurde ich schnell eines Besseren belehrt. Neben einem eigens patrouilliertem Badestrand hat das kleine Städtchen eine wunderschöne Promenade mit Blick auf die ersten Mangrovenwälder Richtung Daintree National Park. Etwas komisch hat es sich schon angefühlt auf der einen Seite der Bucht baden zu gehen um auf der Hafenseite von Schildern begrüßt zu werden nach denen man noch nicht mal in die nähe vom Wasser gehen sollte (Krokodile). Nachdem wir uns einen freien Platz auf dem Promenadenparkplatz zum schlafen gesichert hatten ging es dann nochmal Essen und auf ein Feierabendbier bevor wir begleitet von Livemusik in der Bar nebenan ins Land der Träume geglitten sind.
Nach einem kleinen Dip ins Meer am nächsten Morgen zum Wachwerden ging es dann weiter Richtung unserem nördlichsten Stop, Cape Tribulation im Daintree National Park. Der Weg wurde mit dem 7 Meter Schiff von Wagen schnell interessant. Nicht dass wir plötzlich vor einer Fähre über den Daintree River standen, die Serpentinen ins letzte Stück bis ins Herz des Daintree können es mit dem Fjordland in Neuseeland ohne Weiteres aufnehmen. Nachdem wir eigentlich in einem kleinen Dschungelcamp die Nacht verbringen wollten und erst am nächsten Tag bis Cape Tribulation (oder "Cape Tribb", wie die cooleren Locals sagen) fahren wollten, haben wir kurzum noch das letzte Stückchen in Angriff genommen.
Cape Tribulation
Möglicherweise lag es auch daran dass wir in den letzten vier Monaten schon so unglaublich viel gesehen hatten, aber Cape Tribulation und der kleine Walk am Strand entlang hat uns nicht wirklich überwältigt. Trotzdem waren wir schon fast froh unseren nördlichsten Punkt in Australien hiermit quasi erreicht zu haben und nach einer Nacht im Dschungelcamp (ha!) sind wir auch wieder zurück Richtung Cairns gefahren.
Palmen und Matsch
Spontan sind wir noch für eine Nacht im gemütlichen, wenn auch dank dem vielen Regen extrem matschigen, Campingplatz am Palm Cove Beach eingekehrt. Neben einer kleinen Stunteinlage von Nina auf dem Elektroroller von einem kleinen Mädchen auf dem Platz bin ich auch noch einmal ins Meer gehüpft. Da das Wasser nicht wirklich klar war und mit eineigen Krokodil Stories im Kopf bin ich dann aber auch trotz Lifeguard schnell wieder raus und hab das Wasser von Weitem genossen. Abends mussten wir dann nochmal schnell ins Restaurant weil wir kein Essen mehr hatten (worüber wir aber Beide nicht weiter traurig waren).
Hippies und Eiswasser
Zurück in Cairns auf "unserem" kleinen Campingplatz im Grünen sind wir dann erstmal nach langer Zeit wieder ins Kino, mit bestem Timing da das Wetter wieder schlechter geworden war. Danach ging es dann in den letzten Großeinkauf vor unserer Abreise (im Endeffekt natürlich wieder zu viel, aber wir werden besser). Die letzten paar Tage sind wir dann zur Abwechslung wieder etwas entspannt angegangen, mit kleinen Abstechern nach Cairns (zu einem kleinen Hippie Festival auf Raten unserer Rezeptionistin und natürlich noch einmal zu den Crystal Cascades zum Baden).
Ab auf die Insel
Da der Flug nach Bali erst um viertel vor neun abends ging hatten wir den Tag noch entspannt Zeit etwas zu Bummeln und auch den Wagen wieder (ohne Probleme) bei Apollo zurück zu geben. Der Flughafen in Cairns ist wohl der kleinste internationale Flughafen den wir bisher gesehen haben
, mit ca 6 Schaltern (davon 2 Aktive) und einer gähnend leeren Lobby wo wir noch die letzten Stunden totschlagen konnten. Natürlich haben wir hier (dank Nina) auch wieder eine nette Bekanntschaft geschlossen, Julie aus Oregon, die inzwischen auf Bali wohnt. Der Rest des Abends ging dann erstaunlich schnell herum, mit interessanten Geschichten aus Julies Leben und wie sie letztendlich in Bali angekommen ist und auch mit massig Tips für Ubud, unseren zweiten Stop auf der Insel.
Nach knappen 4:30 Stunden Flug in einer Sardinenbüchse von Flugzeug (trotzdem darf man sich nicht beschweren, wenn man bei einer Billig Airline bucht) und nochmal einer Stunde Fahrt vom Flughafen aus sind wir dann todesmüde um halb sechs morgens in unserem Air BnB in Canggu angekommen.